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KULTURTODATE

“Dobar Tek!” beim Ilija

Das renommierte Fischlokal in der charmanten Wiener Josefstadt, vom Kroaten Ilija Djuric eröffnet, blüht nun in Familienhand unter seinem Sohn Denis Djuric im zentralen Kulturbezirk weiter. Ausgezeichnet vom Gault Millau 2006 und 2007 mit einer Haube möchte er mit seiner Kreativität und der Küche seines Herkunftslandes seine Gäste verwöhnen. Ein Lokalaugenschein.

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Ilija – Spezialitäten aus Dalmatien in der Josefstadt. | Foto: Klaus Oberrauner


Eine kulinarische Familientradition im Herzen Wiens Als Ilija Djuric im Mai 1983 sein Fischlokal in der Piaristengasse 36 – in unmittelbarer Nachbarschaft des Josefstädter Theaters und in der Nähe von Rathaus, Parlament und Volkstheater – eröffnete, erfüllte sich erfüllte sich der gelernte Koch einen Traum. Allein die Liste prominenter Besucher, die sich im familiären Ambiente wohlfühlten, spricht für die gelebte Qualität. Unter ihnen keine Geringeren als etwa Franz Antel, Reinhard Fendrich, Uschi Glas oder Peter Weck. Denis Djuric selbst, der im Palais Schwarzenberg Koch gelernt hat, tritt in die Fußstapfen: „Gastfreunlichkeit auf familiärer Basis wird großgeschrieben. Wir sind kein Massenprodukt, keine Kette. Wir sind ein Familienbetrieb, wo alle zusammenarbeiten.“

Produkte aus der Region Neben dem breiten Sortiment an Meeresfisch von Calamari über Seezunge bis hin zum Seeteufel – den Fischspezialitäten aus Dalmatien – gibt es auch andere regionale Köstlichkeiten, wie etwa den Pršut, den Dalmatinischen Prosciutto. „Es gibt Teile in Kroatien, wo der Pršut luftgetrocknet wird wie in San Daniele oder es gibt den mit dem vom Holz aufgezogenen Räucheraroma. Das ist der traditionelle, richtige Pršut“, erklärt Denis Djuric. Empfehlenswert sind auch die preiswerten Wochenmenüs: „Das ist unterschiedlich jeden Tag. Da gibt es eine Mittagskarte, wo ich sechs Gerichte anbiete die ganze Woche und man kann sich dann jeden Tag ein anderes Gericht nehmen. Man kann auch alle Gerichte zum Mitnehmen haben.“ Auf die Frische seiner Produkte legt der junge Chef größten wert: „Diese Qualität hat für mich oberste Priorität und dafür stehe ich mit meinem Namen.“ Natürlich darf zu den adriatischen Gaumenfreuden auch nicht der Wein aus der Region fehlen. Tropfen von Slawonien bis Dalmatien stehen zur Auswahl wie der Graševina, der Pošip oder der Malvazija. Gute Weiße zum Fischgenuss. „Kroatien ist ein wunderbares Land, das alles hat“, freut sich Djuric, der auch das Eigenartige des regionalen vino betont: „Einen Welsch-Riesling gibt es auch in Wien, einen Chardonnay gibt es auch in der Steiermark. Das macht die besonderen Sorten des kroatischen Weines aus, die in der entsprechenden Region erst so richtig zur Geltung kommen. Das ist eine andere Qualität, das sind andere Geschmacksaromen.“

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Der frische Fisch ist beim Ilija schmackhafte Qualität. | Foto: Klaus Oberrauner


Ein buntes Publikum Diese positive und einzigartige Atmosphäre des kleinen, rauchfreien und klimatisierten Restaurants mit gemütlichem Wintergarten zieht jeden Tag ein Nebeneinander aus unterschiedlichen Schichten zusammen: Der Politiker neben dem Schauspieler, der Student neben dem Touristen, der Einheimische neben dem Zugereisten. Das Stammpublikum ist ein Buntes.

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Köstlicher Genuss und einladendes Ambiente beim Ilija. | Foto: Klaus Oberrauner


„Ich bin kein McDonald’s.“ Schließlich macht der Gusto für Djuric den Geschmack und letztlich auch den Genuss aus. Alljährlich ist er mit der Ilja-Philosophie auch beim Sommerkino am Rathausplatz vertreten und bietet als besonderes Service ein Catering an: „Aber nicht für große Gesellschaften und nur für kleine Veranstaltungen von maximal 30-40 Personen. Alles was darüber ist, ist nicht meines und geht schon wieder in Richtung Masse. Das mag ich nicht. Ideal sind 10-20 Personen, wo alle etwas davon haben. Schließlich geht es auch um den Spaß. Ich habe bei mir im Restaurant lieber 3-4 Tische, die wirklich sehr zufrieden sind, als ein volles, halbherzig abgefertigtes Lokal. Ich bin kein McDonald’s.“ Es geht ihm nicht um Quantität, sondern um die Liebe zum Produkt, den Gast mit dieser Liebe gut zu stimmen. „Man soll den Fisch genießen. Man darf ihn nicht hinunterwürgen. Fisch ist vielleicht etwas, das wir nicht mehr lange in dieser Qualität haben werden“, sagt Djuric nicht ganz ohne Wehmut in Hinblick auf die verherenden in Geldgier wurzelnden Öl- und Atommüllkatastrophen, die den natürlichen Lebensraum der Fische massiv bedrohen. „Schließlich wollen wir in den nächsten Jahren noch Schwimmengehen und uns beim Ilija Dobar Tek! (Anm.: Guten Appetit!) wünschen können.“ Mahlzeit!

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