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Kurzinterview: Harry Fuchs

Harry Fuchs ist Geschäftsführer des Österreichischen Musikfonds.

Über seinen Musikjob. Harry Fuchs: “Musik hatte immer eine große Bedeutung in meinem Leben. Dass ich meine berufliche Arbeit in den Dienst der österreichischen Musikszene stellen kann, verstehe ich als großes Privileg. Dadurch sehe ich meine Tätigkeit vor allem als die spannende Herausforderung, Dinge stetig weiterzuentwickeln, strukturelle Probleme zu erkennen und Lösungen anzubieten beziehungsweise diese auch umzusetzen. Bisher haben sich die meisten der Projekte hervorragend entwickelt und ich setze alles daran, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Seit dem Jahr 2005 leite ich den österreichischen Musikfonds als Geschäftsführer und noch länger – seit 1997 – führe ich das Musikförderungsprojekt pop! der Verwertungsgesellschaft AKM durch. Sowohl beim Musikfonds, als auch bei pop! geht es dabei nicht nur um die Vergabe von Fördergeldern und die Durchführung konkreter Musikförderungsaktivitäten, sondern auch um Lobbying für österreichische Musikschaffende und die verwertenden Strukturen. Es hat sich in dne letzten Jahren kulturpolitisch im Musikbereich einiges zum Positiven verändert. Allerdings gibt es von unserer Seite noch große Visionen, was das Schaffen von positiven Rahmenbedingungen für die heimischen Musikschaffenden und die Musikbranche betrifft: von der Ausbildungssituation und dem Produktionsstandort bis hin zum Musikexport. Wir wollen das zeitgenössische Musikschaffen aller Stilfelder dabei nicht ausschließlich als Kulturgut, sondern auch als Wirtschaftsfaktor verstanden wissen. Aus dieser Zielsetzung ergeben sich laufend neue Herausforderungen, die ich dann gerne annehme. Zufrieden macht mich diese Arbeit besonders dann, wenn gesetzte Ziele erreicht und damit Positives für die Musikschaffenden und die Musikbranche in Österreich geschaffen werden konnte.”

Über den Österreichischen Musikfonds und das Projekt pop! Harry Fuchs: “Der Österreichische Musikfonds ist eine als public private partnership-Modell aufgestellte Initiative zur Förderung professioneller österreichischer Musikproduktionen, um damit ihre Verwertung und Verbreitung zu steigern und Österreich als Kreativstandort zu stärken. Von uns gefördert werden derzeit Albumproduktionen – sowohl junger, als auch bereits etablierter Mudikschaffender. Weiters fördern wir Österreichtourneen zur Bewerbung der geförderten Produktionen und sind seit 2011 auch im Bereich Musikexportförderung aktiv. Darüberhinaus leistet der Musikfonds Informationsarbeit in Richtung Politik, Medien und Wirtschaft, um auf Defizite hinzuweisen und Rahmenbedingungen zu schaffen, innerhalb derer sich die österreichische Musikszene gesund entwickeln kann. Das Projekt pop! ist eine Initiative der Verwertungsgesellschaft AKM und versteht sich als Konzeptions- und Organisationsschnittstelle zur Entwicklung und Durchführung von nachhaltigen Popmusik-Förderprojekten. Die aktuell durchgeführten Einzelprojekte bieten konkrete Serviceleistungen, Ausbildungsangebote und Karrierehilfen für Musikschaffende.”

Wenn man an Kultur spart, dann…  Harry Fuchs: “… gefährdet man den internationalen Ruf Österreichs als Musikland. Was Förderungen betrifft, ist der Bereich der zeitgenössischen Musik – und damit meine ich alle Stilfelder von der zeitgenössischen E-Musik über alle Spielarten der populären Musik bis hin zur experimentellen Musik und Avantgarde – derzeit noch deutlich unterrepräsentiert. Aber gerade das aktuelle musikalische Schaffen ist der Ausdruck der kulturellen Identität einer Gesellschaft. Abgesehen davon sprechen wir in Zusammenhang mit dem Musikschaffen über einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor mit rund 3 Milliarden Euro Wertschöpfung und 60.000 Beschäftigten. Wobei die Wirtschaftsleistung in den letzten Jahren rückläufig, die Zahl der Beschäftigten jedoch zunehmend ist. Das heißt, die Einkommenssituation wird in der Musikbranche für den Einzelnen zunehmend prekärer. Nicht zuletzt in Hinblick darauf darf man beim Schaffen von sinnvollen Rahmenbedingungen nicht sparen.”

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