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Mundgeruch und Cleanliness oder Geklaubertes zum Welttoilettentag

“Wie ist es möglich, in so kurzer Zeit eine ganz neue Toilette zu machen?” (Die große Toilette. Ein Lustspiel in fünf Aufzügen. Für das kaiserlich-königliche National-Hoftheater. Wien, 1788.) 

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Foto: Klaus Oberrauner


Zum Mundgeruch. “Der Wohlstand lehret uns den üblen Geruch des Mundes möglichst zu meiden und zu verbessern. Gleichwohl wird nichts mehr vernachläßiget, als die Reinigung des Mundes. Nicht allemal sind es hohle und faule Zähne, die den Athem übel riechend machen; sondern oft ist es eine Fäulniß, die in dem schönsten Munde entstehen kann, wenn durch verabsäumtes Ausspühlen desselben, Schleim und zurückgebliebene Speisen, durch die Wärme des Mundes und bey einer Neigung zum Scharbock, ausgelöset werden. Zuweilen ist auch übelriechender Athem die Folge einer schlechten Verdauung und eines Lungengeschwüres. (…) Zur Verbesserung eines übelriechenden Mundes empfehlen wir folgendes Decokt. Man nehme Eypressen-Nüsse, Lorbeerblätter, Ysopkraut, Odermenning und Salbey, von edem 1 Loth. Koche alles mit einer Kanne Wasser eine halbe Stunde, gieße alsdann alles durch ein Tuch unter starker Auspressung der Kräuter, und lasse dieses Decokt mit einem Nößel rothen Wein gelind überwallen. Mit diesem Decokt kann der Mund täglich etliche Male ausgespült werden.“ (Handbuch für für Frauenzimmer an der Toilette. Berlin und Leipzig, 1796.) 

Zur Schönheit der Frauen. “Worin aber die Schönheit eigentlich, und besonders, worin die weibliche Schönheit bestehe, darin sind die Männer bis heutigen Tages nicht einig, und werden hierüber, vielleicht zum Glück, auch nie einig werden.“ (Die Toilette der Grazien, oder die Kunst, die Schönheit der Damen zu erhalten, zu erhöhen, die mangelhafte zu ersetzen, und die verlorene herzustellen. Ein Geschenk als Lesebuch für alle gebildeten Frauenzimmer von Dr. Johann Carl Lübeck, ausübendem Arzte. Pesth, 1815.)

Zum Parfüm. “Unter den Freuden der Sinne nimmt unstreitig der Wohlgeruch eine der ersten Stellen ein. Alle ästhetisch gebildeten Völker, des Atlerthums wie der Jetztwelt, huldigten dem Sinne des Geruchs, und erhöhten mit ihm den Genuss des Umgangs und der Einsamkeit.“ Eines der beschriebenen Parfüms ist das “Petersilienwasser. Eau de persil.”: “Man nimmt einen Korb frisches Petersilienkraut, legt den vierten Theil davon zurück, nimmt die übrigen drei Viertheile, stößt sie in einen steinernen Mörser, und preßt sie aus. Dann bringt man die zurückgelegte Petersilie in einen Kolben, oder auch in eine Destillirblase, gießt den ausgepreßten Petersiliensaft darauf, und destillirt nun, bei gelindem Feuer, die Hälfte der Flüssigkeit ab.“ (Kallopistria, oder Kunst der Toilette für die elegante Welt. Eine Anleitung zur Verfertigung unschädlicher Parfüms und Schönheitsmittel, Pulver, Pommaden, Schminken, Pasten, aromatischen Bädern und aller hierher gehörigen Mittel, welche dazu dienen, die Schönheit zu erhöhen, zu erhalten oder herzustellen. Von D. Joh. Barthol. Trommsdorff, Professor der Chemie. Erfurt, 1820.)

Zum Waschen. “Es ist eine bekannte Sitte, sich jeden Morgen Hände, Arme, Gesicht und Nacken zu waschen. Das beste Mittel dazu ist reines Fluß- oder Regenwasser, und in Ermangelung dessen Brunnenwasser. Dazu nimmt der gewöhnliche Mensch noch ein Stück Seife oder etwas Mandelkleye, und damit ist seine Toilette am Ende. Die Destillateurs und Parfümeurs haben indessen eine Menge von Waschwassern, Hautpomaden, wohlriechenden Seifen, Öhle u. erfunden, welche nicht allein viel angenehmer bey ihrem Gebrauche sind, sondern die Schönheit befördern sollen.” Etwa die sogenannte “Jungfernmilch”: “Man nimmt 3-4 Loth Benzoe und 2 Pfund Weingeist, und läßt beyde Stoffe in einer wohlverstopften Flasche acht bis zehn Tage lang digeriren. Täglich wird die Mischung gerüttelt, bis sich die Benzoe aufgelöst hat; dann wird die Flüssigkeit filtriret und in kleinen Flaschen aufbewahrt. Ein Löffel voll davon, zu einem Glas Wasser gesetzt, gibt eine sehr angenehme Milch, besonders zum Waschen des Gesichts und der Arme.” (Hygiea an der Toilette oder: Die Kunst, Gesundheit und äußere Schönheit des Körpers durch ein zweckmäßiges Benehmen an der Toilette zu heben und zu erhalten. Wien, 1830. Verlag der Mayer’schen Buchhandlung.)

Zur Cleanliness. „As a preservative of health the value of cleanliness must be obvious to every sensitive mind, whether indeed it be considered in a medical, a moral or a cosmetical point.“ Es folgt der Hinweis:„It is better to wash twenty times a-day, than to allow a dirty spot to remain on any part of the skin.“ Und fordert: “(…)we mean here to inculcate the indispensable necessity of domestic baths, so well known among the ancients, and so universally established all over Europe a few centuries ago.” (The Toilette of Health, Beauty, and Fashion; embracing the economy of the beard, breath, complexion ears, eyes, eye-brows, eye-lashes, feet, forehead, gums, hair, head, hands, lips, mouth, mustachios, nails of the toes, nails of the fingers, nose, skin, teeth, tongue, &c. &c. including the comforts of Dress and the decorations of the Neck; also the treatment of the discolorations of the skin, corns-eruptions-spots-pimples, scorbutic or spongy gums, tainted breath-tooth-ache-carious, or decayed teeth-warts-whitlows, prevention of baldness, grey hair, etc. with directions for the use of most safe and salutary cosmetics-perfumes-essences-simple waters-depilatories, and other preparations to remove superfluous hair, tan, exrescences, etc. and a variety of select recipes for the dressing room of both sexes. Boston: Allen and Ticknor. 1833.)

Zum Ballputz. „Zu großem Ballputze wählen die tanzenden Damen den Gürtel von der Farbe des Kleides, aber mit Silber oder Gold zart eingewirkt mit sehr breiten Schließen.“ (Damen-Journal, für Haus und Toilette. Erster Jahrgang. Erstes Heft. München, Jänner 1836.)

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