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Mit einem Brot-“Krümelchen” nach Wien

Die Stuttgarter Kinderbuchautorin Bettina Lippenberger hat den Helden ihrer Kinderbuchreihe „Krümelchen“ in die fantastische Stadt an der Donau geschickt – Eigens für den Verein „Respekt für Dich – Autoren gegen Gewalt“ für die Hilfe für Gewaltopferkinder in den Autonomen Österreichischen Frauenhäusern.

„Wirkliche Freunde lassen einen nie im Stich“ „Inspiriert hat mich Karin Pfolz vom Karina-Verlag. Sie ist zugleich Vorsitzende im Verein Respekt für dich, der sich für die Opfer von Gewalt einsetzt. Auch ich bin seit einiger Zeit Autorin gegen Gewalt und war sehr glücklich, als sie mich bat, dieses Buch zugunsten der Kinder zu schreiben“, beschreibt Bettina Lippenberger die Anfänge des besonderen Bandes. Sie bleibt darin der Grundphilosophie ihrer „Krümelchen“-Geschichten treu, in denen es immer um das gemeinsame Erleben und den respektvollen Umgang miteinander geht: „Zusammen kann man alles schaffen. Egal, was was passiert: Wirkliche Freunde lassen einen nie im Stich.“ In diesem Sonderband, dessen gesamtes Autorenhonorar in die Kinder-Gewaltopferhilfe fließt, unternehmen „Krümelchen“ und seine Freunde eine Reise in die schöne österreichische Hauptstadt. Ein besonderes Detail des Wien-Abenteuers: „Da der Verein seinen Sitz in Wien hat, war es für mich von vorn herein klar, dass dieses Buch in Wien spielen sollte, mit Karin als eine der Figuren. Es erwartet die Kinder ein Kinobesuch, ein Schulbesuch mit spannender Wendung, die Auflösung eines Falls, der Besuch des Praters und eine Gartenparty.“ Es ist also für jeden etwas dabei.

„Was könnte so ein Krümel erleben?“                                               Vor zwei Jahren wurde „Krümelchen“ geboren: Die Idee kam beim Brotschneiden. Beim Betrachten der Krümel auf dem Brett kam die Frage auf: „Was könnte so ein Krümel erleben?“ „Krümelchens“ Freunde sind „Flöckchen“ und „Fusselchen“. Eines Tages eingesaugt und im Inneren des Fangsacks herumgewirbelt, wollten sie dort nicht bleiben. Seither streifen sie durch Wälder, erkunden Städte, den Bodensee und reisen um die ganze Welt um zu entdecken, um zu erforschen und um Spaß zu haben. Auch Wien haben sie schon bereist und fanden es dort richtig schön: „Ich sah etwas in dieser Stadt, was mich in den Bann zog. Wien ist eine Fundgrube aus alten Traditionen, neuer Zeit und viel Flair. Nicht nur die Kaffeehäuser, sondern auch die Gebäude, der Prater und so vieles mehr haben mich staunen lassen. Auch die Uhren gehen in Wien anders. Gemütlich. Man nimmt sich Zeit, um zu leben. Zeit, um sich selbst zu finden. Sich auszuprobieren.“

Die Herausforderung: Ein Buch für junges Publikum. “Morgen Vormittag könnten wir mit dem Fiaker durch die Innenstadt fahren. Das ist eine Pferdekutsche”, erklärte Karin, weil sie alle fragend anschauten.

Nicht nur in Wien gibt es viel Neues und Kurioses.              Bettina Lippenbergers liebevoller Umgang mit den Details der Figuren und ihrer Begegnungen ist bemerkenswert und kommt nicht von ungefähr. „Ich habe sehr viel Zeit genau in diese Erklärungen investiert. Schließlich ist es eine besondere Herausforderung, Dinge so zu erklären, dass es Fünfjährige verstehen, aber auch Achtjährige nicht sagen: Das ist langweilig.“ Außerdem möchte sie es spannend gestalten, denn Lesefreude zu wecken ist nicht leicht: „Was hilft ist, wenn die Eltern oder die Großeltern in einem Buch lesen. Manches Kind fragt dann: Was liest du da? So wird das Interesse geweckt.“ Das Buch ist nicht nur mit bunten Illustrationen ausgestattet: In jedem Kapitel finden sich Bilder zum Ausmalen, um die Kinder zusätzlich kreativ anzuregen.

Schließlich liegt die Zukunft der Kultur auch in der Jugend und wenn man in der Kultur spart, dann „könnte es sein, dass man immer öfter vor kleinen Theatern, Kinos, Buchläden steht, in denen nichts anderes mehr ist als Leere, Staub und Spinnweben.“ Die Herzlichkeit, die Bettina Lippenberger in ihre Bücher legt, bereichert die Qualität aktueller geistreich gestalteter Kinderbücher.

[Klaus Oberrauner, KulturToDate, April 2016]

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